Autor: Marleen Vanhauer

  • UX in den Kommunen: Auf dem Weg zur Nutzerzentrierung in Schleswig-Holstein

    UX in den Kommunen: Auf dem Weg zur Nutzerzentrierung in Schleswig-Holstein

    In einer Zeit, in der digitale Dienstleistungen immer wichtiger werden, ist es entscheidend, dass auch die kommunalen Verwaltungen den Fokus auf Benutzerfreundlichkeit (UX) legen. Eine Studie des FHVD Verwaltungslabors zu diesem Thema in Schleswig-Holstein zeigt, dass die Rolle von UX in den kommunalen Verwaltungen noch weitgehend ungenutzt ist. Lassen Sie uns die Erkenntnisse und Empfehlungen beleuchten, die das Team des FHVD Verwaltungslabors aus den Interviews mit Projekt- und Produktverantwortlichen gewonnen hat.

    Der aktuelle Stand: Wo steht UX in den Kommunen?

    Die Interviews mit fünf Teilnehmenden – darunter IT- und Digitalisierungsverantwortliche sowie eine Sachbearbeiterin – haben gezeigt, dass UX oft noch nicht im Alltag der kommunalen Verwaltungen verankert ist. Viele Kommunen konzentrieren sich auf Digitalisierung, während UX und Nutzerzentrierung oft hintenangestellt werden. „UX nicht, Digitalisierung ja. Viele Kommunen sind noch sehr undigital und arbeiten noch mit analogen Akten“, beschreibt eine Teilnehmerin die Situation treffend.

    Die Befragten gaben an, dass Nutzende oft nur sporadisch in Projekte einbezogen werden, was bedeutet, dass die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger oft nicht ausreichend berücksichtigt werden. Hier besteht ein klarer Verbesserungsbedarf.

    Herausforderungen im Arbeitsalltag

    Die kommunalen Projekt- und Produktverantwortlichen stehen vor verschiedenen Herausforderungen: Sie müssen sich mit Einkauf, Betrieb und Weiterentwicklung von Software befassen, aber auch mit der Beauftragung von Neuentwicklungen. Dabei spielen Kosten, Individualisierung und Datensicherheit oft eine wichtigere Rolle als die Benutzerfreundlichkeit.

    Ein zentrales Problem, das sich abzeichnet, ist das Fehlen eines strukturierten Ansatzes zur Integration von UX. Der Begriff „Design System“ ist in den befragten Kommunen kaum bekannt, und die Möglichkeit, UX-Rollen und -Teams zu etablieren, wird nur zögerlich in Betracht gezogen. „Ein Design-System wäre toll – nur weiß ich nicht, wie dies bei uns integriert werden kann?“, lautete ein Echo.

    Empfehlungen für die Zukunft

    Um die UX in den Kommunen zu stärken, empfehlen wir folgende Maßnahmen:

    1. Weiterbildungskurse: Ein Kurs zu den „Grundlagen des KERN Design-Systems“ könnte eine solide Basis für die Einführung von UX-Praktiken in den Kommunen bieten.
    2. Figma-Software: Die Integration von Figma in den Dataport-Shop würde den Kommunen den Zugang zu modernen Design-Tools erleichtern.
    3. Etablierung von UX-Rollen: Die Einführung von spezifischen UX-Teams könnte sicherstellen, dass die Bedürfnisse der Nutzer in alle Projekte einfließen.
    4. UX in der Vergabe verankern: Bei der Auswahl von Software sollte UX von Anfang an berücksichtigt werden, um langfristig benutzerfreundliche Lösungen zu gewährleisten.

    Nächste Schritte

    Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der UX in den Kommunen wäre es, in Anknüpfung an diese Studie weitere Interviews mit Kommunen zu führen, die bereits erfolgreich UX-Rollen integriert haben. Diese Best Practices könnten als Leitfaden dienen, um andere Kommunen auf dem Weg zur Nutzerzentrierung zu unterstützen.

    Fazit

    Die Ergebnisse der Studie zeigen klar: UX ist ein wichtiges, aber oft vernachlässigtes Thema in den kommunalen Verwaltungen Schleswig-Holsteins. Es gibt viel Potenzial, die Bürgerdienste durch eine stärkere Berücksichtigung von Benutzerfreundlichkeit und Design-Systemen zu verbessern. Mit den richtigen Schulungen, Tools und einer klaren Strategie können wir die digitale Transformation in unseren Kommunen vorantreiben und dabei die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger ins Zentrum rücken.

    Die diesem Artikel zu Grunde liegende Studie wurde im Juni 2024 im Auftrag von KERN durch das Team des FHVD Verwaltungslabors unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Raimer durchgeführt.

  • Usability-Testing lernen im Verwaltungslabor

    Usability-Testing lernen im Verwaltungslabor

    Im Rahmen der von KOMMA und dem ITVSH gemeinsam organisierten Weiterbildung Kommunale/r Digitalisierungsmanager/in in Schleswig-Holstein gaben wir Teilnehmenden aus den Kommunen einen Einblick, wie mit einfachen Mitteln und auch professioneller Planung ein Usability-Test eines digitales Produktes oder Services mit Nutzenden durchgeführt werden kann. Ein Blick auf die User-Research-Methoden-Landkarte der Nielsen Norman Group zeigte, welche Vielzahl von Möglichkeiten es noch gibt, die Bedürfnisse von Nutzenden zu erforschen. Neben Eye-Tracking Tests im Verwaltungslabor der FHVD führen wir auch Online-Benutzertests jeglicher Websites oder Anwendungen für die Verwaltung durch.

  • Projektmeilenstein: Studierende (und Lehrende) der FHVD können sich nun für FutureSkills SH-Kurse anmelden

    Projektmeilenstein: Studierende (und Lehrende) der FHVD können sich nun für FutureSkills SH-Kurse anmelden

    Screenshot: Quelle FutureSkills (futureskills-sh.de), Foto von Ivan Samkov, Pexels

    Mit der Einrichtung datenschutzkonformer studentischer E-Mail-Adressen an der FHVD konnte ein wichtiger Meilenstein in dem Projekt FutureSkills SH erreicht werden.

    Mit Beginn des neuen Studienjahres 2022/2023 bekommen mehr und mehr Studierende der FHVD ihre persönliche studentische E-Mail-Adresse zugewiesen. Neben einer vereinfachten Kommunikation zwischen Fachhochschule und Studierenden ist es Studierenden nun ebenso möglich, sich mit ihrer E-Mail auf Endung …@stud.fhvd-sh.de auf der interoperablen Bildungsplattform FutureSkills (futureskills-sh.de) zu registrieren und für Kurse anzumelden.

    Die Plattform bietet Studierenden und auch Lehrenden (unter …@fhvd-sh.de) aus Schleswig-Holstein kostenlose Kurse für die digitale Arbeits- und Lebenswelt. Schwerpunkt bilden Kurse zu grundlegenden Digitalen Kompetenzen, insbesondere zum Thema Künstliche Intelligenz, die fächerübergreifend für jeden Studiengang relevant sind. Für Lehrende werden Kurse zum Thema Erstellen digitaler Lernformate angeboten.

    Das Projekt FutureSkills SH ist ein Gemeinschaftsprojekt der Technischen Hochschule Lübeck und der Zentralen Einrichtung Forschung der FHVD, gefördert vom Land Schleswig-Holstein.

  • Führungskräfte der Verwaltung nutzen digitale Themen für ihre Arbeit häufiger als Fachkräfte

    Führungskräfte der Verwaltung nutzen digitale Themen für ihre Arbeit häufiger als Fachkräfte

    Anfang des Jahres von Mitte Januar bis Mitte Februar 2022 wurden Verwaltungsmitarbeitende dazu befragt, welche digitalen Themen Sie wie häufig bei der täglichen Arbeit in der Öffentlichen Verwaltung brauchen. Insgesamt nahmen 179 Teilnehmer auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sowie von verwaltungsnahen Einrichtungen an der Umfrage teil. Die Beantwortungsquote aller Teilnehmer, die die Umfrage vollständig beantworteten, lag bei knapp 51% (90 Teilnehmende).

    Die Umfrage war in Anlehnung an die 5 Kompetenzkategorien des Europäischen Referenzrahmens DigComp 2.1 in fünf Themenbereiche gegliedert. Innerhalb dieser fünf Themenbereiche – 1. Informations- und Datenkompetenz, 2. Kommunikation und Kollaboration, 3. Erstellen digitaler Inhalte, 4. Sicherheit und 5. Probleme lösen – wurden dann die einzelnen Unterthemen abgefragt, die Auth et al. (2021) in ihrer Arbeit als notwendige, digitale Kompetenzen für die Verwaltung identifiziert haben.

    Kompetenzbereiche digcomp
    Kompetenzbereiche digcomp

    Die Umfrageergebnisse sind aufgrund der geringen Beantwortungsquote nicht repräsentativ für generelle Aussagen. Trotzdem können wir die folgenden Tendenzen erkennen:

    • Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Führungskräften und Fachkräften (Führungskräfte nutzen digitale Themen für ihre Arbeit häufiger; besonders auffällig ist der Bereich Probleme lösen.
    • Manche Themen der Kompetenzbereiche des DigComps sind allgegenwärtig (z.B. Internetrecherche), die meisten Themen betreffen zumindest einen Teil der Personen.
    • IT-Trendthemen (Blockchain, Virtual Reality, bei vielen Personen auch das Thema Agilität) sind in der öffentlichen Verwaltung noch nicht angekommen.
  • Sonderlehrveranstaltung „Digitale Transformation in der öffentlichen Verwaltung in SH“

    Sonderlehrveranstaltung „Digitale Transformation in der öffentlichen Verwaltung in SH“

    Das Verwaltungslabor war Gastgeber der Live-Übertragung der Sonderlehrveranstaltung zum Thema „Digitale Transformation in der öffentlichen Verwaltung in SH“. Am 9.3.2022 trafen sich Priv.-Doz. Dr. Kowalski, der Chef der Staatskanzlei Dirk Schrödter und der Vorstandsvorsitzende von Dataport Dr. Johann Bizer im Verwaltungslabor der FHVD, um über die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation in der öffentlichen Verwaltung in SH zu referieren. An der Sonderlehrveranstaltung nahmen mehr als 180 Studierende der Fachbereiche Allgemeine Verwaltung und Rentenversicherung via Videoschaltung teil. Die fachbereichsübergreifende Veranstaltung fand im Rahmen des „Verwaltungsforum Schleswig-Holstein“ statt, organisiert durch KOMMA, dem Kompetenzzentrum für Verwaltungs-Management. Im kommenden Herbst soll eine weitere Sonderlehrveranstaltung mit Vertretenden der Studierenden in Präsenz, wie bereits ursprünglich geplant, an die gestrige Veranstaltung anknüpfen.

  • Jetzt online: Kompetenznavigator SH (Beta)

    Jetzt online: Kompetenznavigator SH (Beta)

    Digitale Kompetenzen für die Öffentliche Verwaltung
    Digital kompetente Mitarbeiter der Öffentlichen Verwaltung

    Mit dem Verwaltungslabor wollen wir die Digitale Transformation in Schleswig-Holstein unterstützen. Im letzten Jahr haben wir das Forschungsprojekt Kompetenznavigator SH zur Förderung der digitalen Kompetenzen von Verwaltungsmitarbeitenden, gefördert durch das Digitalisierungsprogramm 2021/22 des Landes Schleswig-Holstein, gestartet.

    Ab sofort ist das Portal des Kompetenznavigators SH unter www.kompetenznavigator-sh.de online. Vorerst in der Beta-Version können Verwaltungsmitarbeitende des Landes Schleswig-Holsteins sich zunächst hier umsehen, worum es beim Kompetenznavigator SH geht und, was dieser zukünftig zu bieten hat. Der Kompetenznavigator SH soll Verwaltungsmitarbeitenden helfen, Ihre digitalen Kompetenzen in der Verwaltung zu verbessern. Mit Hilfe des Kompetenznavigator SH können sie bald Ihr digitales Wissen testen. Sie werden erfahren, welche Weiterbildungen sie jetzt und in Zukunft in der Verwaltung brauchen. Voraussichtlich ab Sommer 2022 kann aus über 100 Online-, Präsenz- oder Hybrid-Kursen gewählt werden.

    Vom Papierprototyp im Juni 2021 ….
    … zur Betaversion in der Umsetzungsphase im Februar 2022.